Zwischen Paul Jandl und Meike Feßmann sitzt eigentlich der altehrwürdige Jurypräsident Burkhard Spinnen, aber bevor ich mich um den kümmere, muss ich noch mal Luft holen. Zuerst also Feßmann:
Meike Feßmann
Tage der deutschsprachigen Literatur 2012 – Die Jury in der Einzelkritik – Teil 2
Meike Feßmann:
2009 habe ich geträumt, Feßmann hätte mich zum Wettbewerb eingeladen. Ich bin schweißnass aufgewacht, so sehr hat mich der Konflikt zwischen “dabei sein wollen” und “ausgerechnet von Feßmann geladen sein” aufgerieben. In diesem Jahr hat Feßmann ihr humorloses Gezicke und ihren Strebersermon von Erzähltechnik und -form endgültig auf die Spitze getrieben. Aber, wahrscheinlich weil es ihr mit Caduff zusammen im Korintenkackerboot zu eng wurde, hatte sie auch lichte Momente: Sie debattierte gegen um ihrer selbst Willen exaltierte Sprache, grenzte Literatur vom Schulaufsatz ab, und einmal sagte sie “ganz lässig”. Das fand ich richtig gut. Ein „hauchfeines Luftwirbelchen“ übrigens, hält Feßmann für ein ganz wunderbares Bild. Eigentlich auch nicht schlecht.