Burkhard Spinnen vs. Jack Kerouac. Oder: Tage der deutschsprachigen Literatur 2013 – Die Jury in der Einzelkritik – Teil 3

Kerouac verpasst Spinnen einen langen Haken mit Rechts (Collage unter Verwendung eines Filmstills aus Martin Scorcece, "Raging Bull")

Kerouac verpasst Spinnen einen langen Haken mit der Rechten (Collage unter Verwendung eines Filmstills aus Martin Scorsese, „Raging Bull“/ © 2013 Konrad Geyer)

Burkhard Spinnen (hat Zé do Rock und Nadine Kegele eingeladen):

Zu keinem Jurymitglied ist mir vergangenes Jahr so wenig eingefallen, wie zu ihm. Dabei führte Spinnen damals eine interessante Diskussion. Im Zusammenhang mit Leopold Federmairs Aki sagte er, Jack Kerouac würde immer nur behaupten, irre Typen würden irre Sachen machen, aber nie beschreiben, was genau sie tun. „Wir lagen auf dem Bett und redeten über alles Mögliche“ nannte er als Beispiel und erntete dafür reichlich Gelächter.

Tage der deutschsprachigen Literatur 2012 – Die Jury in der Einzelkritik – Teil 2

Meike Feßmann:

2009 habe ich geträumt, Feßmann hätte mich zum Wettbewerb eingeladen. Ich bin schweißnass aufgewacht, so sehr hat mich der Konflikt zwischen “dabei sein wollen” und “ausgerechnet von Feßmann geladen sein” aufgerieben. In diesem Jahr hat Feßmann ihr humorloses Gezicke und ihren Strebersermon von Erzähltechnik und -form endgültig auf die Spitze getrieben. Aber, wahrscheinlich weil es ihr mit Caduff zusammen im Korintenkackerboot zu eng wurde, hatte sie auch lichte Momente: Sie debattierte gegen um ihrer selbst Willen exaltierte Sprache, grenzte Literatur vom Schulaufsatz ab, und einmal sagte sie “ganz lässig”. Das fand ich richtig gut. Ein „hauchfeines Luftwirbelchen“ übrigens, hält Feßmann für ein ganz wunderbares Bild. Eigentlich auch nicht schlecht.