König Salinger I — Ein einziges richtiges Buch

J.D. Salinger

J.D. Salinger in seinem blauen Overall inmitten unveröffentlichter Manuskripte (Collage unter Verwendung des Posters von „Breaking Bad“)/ © 2014 Konrad Geyer

J.D. Salingers Rückzug aus dem Literaturbetrieb ist einer der grossen Mythen des Zwanzigsten Jahrhunderts. So groß, dass er in der öffentlichen Wahrnehmung Salingers Werk oft überschattet. Er wird kaum als der Großmeister der literarischen Postmoderne wahrgenommen, der er ist, sondern vor allem als Schöpfer von The Catcher in the Rye. Und dafür wird er bisweilen reichlich kleingeredet.

Ich bekenne, ich habe getrollt I: Arno Schmidt — Zettels Albtraum

"Unnützes Herz"/ © 2014 teresacortez.com

„Unnützes Herz“/ © 2014 teresacortez.com

Zu meiner Schwäche für Kommentarstränge unter Amazon-Rezensionen habe ich mich bereits an anderer Stelle bekannt. Beim Häuten der Zwiebel sind dazu nun noch ein paar Erinnerungen mehr an die Oberfläche meines Bewusstseins getrieben: Meine Beteiligung beschränkt sich nicht immer auf ein paar launige Bemerkungen im allgemeinen Getümmel. Wenn der Köder appetitlich genug ist, gebe ich einiges dran, ihn vom Haken zu bekommen. Wahrscheinlich, weil ich so oft mit meinen Worten allein bin und es ab und zu gut tut, direkt mit jemandem in Kontakt zu treten, und Vorlagen zu verwandeln oder ins Aus zu schießen. Ein besonders fetter Köder war dieses Schmuckstück unbestechlicher Laienkritik. Es lohnt sich nicht, den Text hier zu paraphrasieren. Er ist in seiner Gesamtheit ein wunderbares Lehrstück darüber, was passiert, wenn jemand der viel Wert darauf legt, mit beiden Beinen im Leben zu stehen, mit einem kompromisslosen Kunstwerk kollidiert: